Nur 15 km von Alba entfernt, an der Grenze zwischen den Provinzen Asti und Turin erstreckt sich das hügelige Roero-Gebiet, reich an weitläufigen Tälern, steilen Hängen sowie mit Obstgärten und Reben bewachsenen Hügeln. In den Dörfern des Roero spielt die Landwirtschaft seit jeher eine große Rolle, so auch in Angelo Ferrios Familie, die früher in ihrem landwirtschaftlichen nebst Trauben auch Pfirsiche, für die der Ort Canale bekannt war, und Aprikosen kultivierten. Die Liebe zum Wein wurde Angelo in die Wiege gelegt, denn während andere Bauern ihre Trauben an Händler verkauften, füllte sein Vater Alfonso schon seinen eigenen Wein ab, der hauptsächlich für den örtlichen Markt bestimmt war, und verkaufte ihn hauptsächlich an Privatpersonen, die am Wochenende aus der Stadt zufällig an der Cascina Ca’ Rossa Halt machten. Anders als andere zieht es Angelo nicht in eine Stadt, sondern er beschließt, den familiären Betrieb fortzuführen, und einfach guten Wein zu machen. Der Anfang war abenteuerlich, da es noch keine Kellerei gab. Lachend erzählt uns Angelo von den entsetzten Augen seines Vaters, als er das erste Barrique-Fass sah, wobei es eher ein romantisch-verklärtes Entsetzen war, da er diesem nicht die gewohnte Sicherheit seiner „großen Fässer“ zutraute. Nachdem er aber das Ergebnis schmeckte, war auch Papa Ferrio davon überzeugt, dass Tradition und Moderne kein Widerspruch sein müssen. Es herrschte gute Stimmung, man arbeitete zusammen, ganz nach dem Motto einer für alle, alle für einen. Seitdem sind einige Jahre vergangen, Angelo bewirtschaftet 13 Hektar großes Weingut, davon aufgrund des extremen Gefälles über die Hälfte in Handarbeit. Dabei ist für ihn eine respektvolle und einfühlsame Arbeit in den Weinbergen selbstverständlich, sein neuester Coup ist biologischer Wein. Fragt man ihn „Warum?“ so antwortet er amüsiert mit „Warum nicht?“, doch erklärt uns, dass er im Einklang mit seinen Reben, dem Terroir und der Natur lebet und die Landschaft liebt. Seine Neugier, seine Offenheit und seine Leidenschaft, sind sicher ausschlaggebend dafür dass seine Weine sicher zu den besten ihrer Kategorie gehören. Dass sie ihm erlauben, durch die Welt zu reisen, hätte er nie gedacht, als er damals beschloss, aus Liebe zur Familie und Leidenschaft zum Beruf in Canale zu bleiben. Und er hofft natürlich, dass sein Sohn Stefano aus genau diesen Gründen in seine Fußstapfen tritt, wie er in jungen Jahren.